Interview mit Sophia Aschwanden

Sophia Aschwanden, unsere Kulturvermittlerin im Bereich bildende Kunst beantwortet im Interview mit KulKids Fragen über sich, über das Projekt KulKids und über Kunstvermittlung mit Kindern.


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Sophia, Du machst als Kulturvermittlerin bei KulKids im Bereich bildende Kunst mit.

Beschreibe Dich in 3 – 5 Sätzen

Ich mag ein dunkles Tannengrün – es ist für mich eine beruhigende Farbe und sie erinnert mich an die Natur, in der ich mich gerne aufhalte. Meine Heldin in der Kindheit war Pippi Langstrumpf. Ich wollte auch so stark und mutig sein wie sie. Aber vor allem wollte ich rote Haare und Sommersprossen. Mein Sehnsuchtsort ist die Marienhöhe beim Seelisberg – der Blick auf den See mit seinen unglaublichen Farben, die Sicht bis nach Flüelen, im Hintergrund das tolle Bergpanorama– das ist ein magischer Ort für mich. Wenn ich mir eine «Superkraft» wünschen könnte, dann wäre es die Fähigkeit, superschnell Sprachen lernen und sprechen zu können. Ich mag die knallig bunten und lebendigen Installationen von Pipilotti Rist und die Bilder von Frida Kahlo, einer starken Frau mit spannender Geschichte, genauso wie die Stimmung von Claude Monet’s Seerosen, in denen ich mich verlieren kann.

Wieso machst Du bei KulKids mit?

Kunst faszinierte mich schon als Kind. Die Farben, das Licht, die Formen, welche die Künstler*innen benutzen – es motivierte und motiviert mich bis heute, selbst aktiv zu werden und zu gestalten. Ich habe als Kind zuhause viel gemalt und gezeichnet und meine Eltern gingen schon früh mit uns in die Museen. Sie erzählen oft, dass ich während eines Museumsbesuchs in Wien völlig fasziniert und gebannt vor einer Installation von Pipilotti Rist stand. Ich war fast nicht mehr wegzubringen – das Licht, die Farben, die Vielfältigkeit und die Bewegungen haben mich in ihren Bann gezogen.

Ich war auch im Kinderclub und später im Jugendclub des Kunstmuseums Luzern. Dadurch war ich regelmässig im Museum und durfte selbst aktiv sein. Diese Erfahrungen haben mich sehr geprägt und mir einen schönen und positiven Einstieg in die Welt der Kunst und Kultur ermöglicht. Heute lasse ich mich auch gerne bei meiner Tätigkeit als Kunstvermittlerin mit Kindern und Erwachsenen im Haus für Kunst Uri inspirieren.

Meine eigenen Erfahrungen zeigen mir, wie wichtig eine gute und qualitativ hochwertige Kulturvermittlung schon in frühen Kinderjahren für einen positiven Zugang zu Kunst und Kultur im Erwachsenenalter ist. Hier möchte ich meinen Beitrag leisten – als Kulturvermittlerin im Haus für Kunst Uri und nun auch im Projekt KulKids. Mein Wunsch ist es, den Kindern schon früh eine Faszination für Kunst zu vermitteln und Hemmschwellen gegenüber Kunst, die ich bei vielen Erwachsenen wahrnehme und beobachte, gar nicht erst entstehen zu lassen.

Was sind Deines Erachtens die wichtigsten Elemente für eine gelungene Kulturvermittlung mit Kindern?

Es braucht ein gewisser Rahmen, ja, aber dann ganz viel Offenheit und Freiheit, damit Kinder sich frei ausdrücken und aktiv werden können. Kulturvermittlung muss unvoreingenommen stattfinden können. Der Raum, in dem sich die Kinder bewegen, soll bewertungsfrei sein. Es soll kein richtig oder falsch geben. Kunst darf auch einfach gefallen und schön sein. Kunst darf irritieren, man darf Kunst auch doof finden. Kunst soll in den Kindern einfach etwas auslösen dürfen – ohne Bewertung. Wichtig finde ich auch, dass nicht immer alles interpretiert und erklärt wird und werden muss. Kunst darf einfach sein und wirken. Kinder sollen Kunst mit möglichst allen Sinnen wahrnehmen können. Die Neugier und Ehrlichkeit der Kinder sind da ganz wichtige Elemente – wir als Kulturvermittler*innen müssen dafür besorgt sein, dass sie nicht verloren gehen und einen Wert behalten. Und wir müssen schauen, dass die Angst, etwas nicht zu verstehen, gar nicht erst entsteht und wenn sie da ist, dass wir sie abbauen können.

 

Vielen Dank, Sophia, dass Du Dir Zeit für ein Interview genommen hast!